Bembel Nr. 44

Höhe35,5cm
Umfang Fuß50,0cm
Umfang Bauch50,0cm
Umfang Hals11,5cm
⌀ Öffnung2,5cm
Wandstärke6,7mm
Gewicht2,74kg
Volumen5,0l

Zur Abwechselung mal kein Bembel, sondern eine große, sehr alte Vorratskanne. Da in solchen Kannen aber neben Schnaps, Essig oder Öl durchaus auch Apfelwein gelagert und transportiert wurde, hat sie ihre Berechtigung in der Sammlung.

Die Form ist gleichmäßig zylindrisch. Die Verjüngung zum Hals beginnt erst in einer Höhe von ca. 26 cm. Der nur 3 cm hohe Hals selbst ist sehr eng und hat oben einen Wulst, der Stabilität gibt und ein mehr oder weniger tropffreies Ausgießen ermöglichen soll.

Die schlichte, aber fantasie- und kunstvolle Bemalung ist ein schönes Beispiel dafür, wie man es in früheren Zeiten gut verstand, auch alltäglichen Gebrauchsgegenständen etwas Schönes und Liebenswertes, ein Stück Individualität und Identität mitzugeben. Eine Tugend, die uns in Zeiten der gesichtslosen Massenproduktion und der Wegwerfmentalität leider abhandengekommen ist.

Die Glasur weist, neben einigen Fehlstellen, eine wundervolle graubraune Patina auf. Rund um den Hals finden sich recht großflächig sandartige Einschlüsse. Rechts neben dem Henkel findet sich die Inhaltsangabe, gleich in dreifacher Ausführung. Einmal wurde die Ziffer „5“ eingeritzt, einmal aufgemalt. Weiterhin die römische Ziffer „V“, ebenfalls geritzt. Der Boden ist auffällig uneben. Die Kanne weist einige unterschiedlich alte Gebrauchsspuren in Form von Bestoßungen auf.

Ein Blick mit dem Endoskop ins Innere offenbart das Problem solcher Gefäße; durch die nur 2,5 cm große Öffnung ließen sie sich nur schwer reinigen. Dementsprechend finden sich auch hier Ablagerungen in allen Farben, von rotbraun, über blau, bis hin zu tiefem schwarz. Als Besonderheit habe ich ein nicht näher zu identifizierendes, wurmähnliches und messingfarbenes, dreidimensionales Gebilde entdeckt.

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