Gesundheitselixier Apfelwein
Apfelwein ist gesund, wer möchte das ernsthaft bezweifeln? In früheren Zeiten war dies allgemein bekannt und das Stöffche wurde als Gesundheitstrunk angepriesen, wie ein Blick in die Musterbücher alter Etikettendruckereien belegt.
Aber auch Philosophen und Dichter haben wahre Lobeshymen auf die Heilwirkung jener Medizin verfasst, die in homöopathischer Dosis allerdings kaum Wirkung zeigt. Daher kam Emmerich Reck um 1930 auch auf die Idee einer „Kuranstalt mit Äppelwoi“:
Es Stöffche is for alle gut,
Emmerich Reck
es fegt de Maage, labt de Schnud,
hilft gegen Rheuma, Podagra,
Heufieber, Gicht und Cholera.
Frühmorgens, mittags, abends emal
bringt flotten Gang er ohne Qual,
desweje is er so gesund,
so laut‘ der ärztliche Befund.
Drum muß dem Stoff und sich zum Dank
nach Frankfurt hin, wer dick und krank
im Winter haaß, im Sommer kalt,
is Heilvorschrift der Kuranstalt.
E Kuranstalt mit Äppelwoi,
wer möcht do net Kurfremder sei?
Ei, recht hat er. Zum Glück gibt es heute noch genug Äppelwoi-Kuranstalten, für die man nicht einmal eine Überweisung braucht. Auf die Gesundheit!
In früheren Zeiten war dies allgemein bekannt und das Stöffche wurde als Gesundheitstrunk angepriesen.
Einer Chronik zufolge reiste der Sohn des Berliner ‚Aepfelweindoctor‘ Petsch im Jahre 1857 extra nach Frankfurt, um den Inhalt seines hiesigen Apfelweinlagers zu verkosten und einen großen Teil davon nach Berlin abzutransportieren. Dort verkaufte Petsch den „Ächten Frankfurter Aepfelwein bester Qualität“ dann als Heilmittel, der gegen allerlei Zipperlein wirksam sein sollte.