Der Bembel

Der Bembel


Ein bauchiger Krug aus salzglasiertem Steinzeug und mit der typisch kobaldblauen Bemalung. Der Bembel gehört zum Apfelwein, wie der Handkäs! 

Soweit bekannt wird der ‚Bembel‘ erstmals 1893 in den ‚Humorischtischen Memoiren eines alten Frankfurters‘ von Jacob Fries schriftlich erwähnt. Ähnliche Gefäße sind aber sicherlich schon deutlich früher im Gebrauch gewesen. 

Wie der Begriff ‚Bembel‘ entstand, ist bis heute nicht zweifelsfrei belegt. Während einige ‚Bembelforscher‘ den Begriff anhand der mutmaßlich an eine kleine Bombe erinnernden Form über ‚Bömbchen‘ – ‚Bömbelchen‘ – ‚Bembelchen‘ zu ‚Bembel‘ ableiten, vertreten andere die Meinung, dass die Bauern ihren Apfelwein in einem Krug unter den Wagen hingen, damit der Schoppen im Schatten schön kühl blieb. Bei der Fahrt pendelte der Krug hin und her. Der Frankfurter sagt dazu „Er bambelt.“ ‚Bambeln‘ – ‚Bembeln‘ – ‚Bembel‘? Und aus dem akademischen Lager stammt die Theorie, dass sich ‚Bembel‘ vom lateinischen ‚Pampinus‘, was Weinlaub oder Weinranke bedeutet, herleitet. Oder besser gesagt von ‚Pampel‘, wie die Trinkgefäße der studentischen Burschenschaften genannt wurden. Aber auch das ist nicht belegt.

Wie man in Frankfurt so treffend sagt „Nix Genaues waas mer net, des awwer genau!“

Mehr Bembelwissen gibt es dann nach und nach in einer eigenen Rubrik.

Alle rund 200 Bembel meiner Sammlung zu fotografieren, zu vermessen, zu beschreiben und zu katalogisieren, wird noch einiges an Zeit erfordern. Auch die Beschreibungen der bereits katalogisierten Exponate müssen aufgrund neuer Erkenntnisse demnächst überarbeitet werden. Aber auch die Bilder allein sind ja schon schön.

Ich glaab ich bin aus Staa
un hab mehr Bauch als Baa
un doch bin ich en armer Tropp
denn ach, ich hab e Loch im Kopp.

Adolf Stolze


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